Was macht virtuelles Coaching für Führungskräfte in der heutigen Zeit so wertvoll?

Coaching hat sich in vielen Organisationen als eines der effektivsten Instrumente etabliert, um Führungskräfte in ihrer Kompetenz- und Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen. Virtuelles Coaching, sei es über das Telefon oder über audio- bzw. videogestützte Plattformen, wird in den Vereinigten Staaten schon seit längerem eingesetzt. In einigen europäischen Ländern scheint die Akzeptanz dieser Art des Coachings jedoch eher langsam zu verlaufen.

Zahlreiche Gespräche mit Führungskräften, mit denen ich in persönlichen und virtuellen Settings gearbeitet habe, haben eine gewisse anfängliche Zurückhaltung gegenüber tiefergehenden Reflektionen über eine internetbasierte Plattform gezeigt. Ihre Hauptbedenken kreisten um die Tonqualität und die Wahrnehmung, eher mit einem Computerbildschirm als mit einer realen Person zu sprechen. In all diesen Fällen waren meine Kunden überrascht, wie einfach die Arbeit über eine virtuelle Plattform war und wie gut das Verhältnis, die Qualität unserer Beziehung, trotz der geografischen Entfernung zwischen unseren Standorten war.

Ich bin ein großer Fan und Befürworter von virtuellem Coaching, denn ich habe schon so oft gesehen, dass es wirklich gut funktioniert. Es bietet den Menschen, mit denen ich gearbeitet habe, erhebliche Vorteile.

Und ja, es gibt berechtigte Bedenken und ich werde diese auch ansprechen. Dennoch, für mich und viele meiner bisherigen Klienten überwiegen die Vorteile die Herausforderungen und die meisten der Hindernisse können überwunden werden, wenn man professionell damit umgeht.

Diese Vorteile sind:

• eine größere Flexibilität bei der Terminierung oder Verlegung von Coaching-Sitzungen, da keine Reiseplanung und Zeit berücksichtigt werden muss.
• Meine Kunden können es auch während einer Geschäftsreise machen, wenn es in ihren Zeitplan passt.
• Ich kann viel kurzfristiger auch für längere Reflektionen zur Verfügung stehen, wenn ich für eine Herausforderung gebraucht werde, vor der mein Klient plötzlich steht.

Dinge, die im Weg stehen können und daher beachtet werden müssen, damit sie in einer Coaching-Sitzung nicht störend wirken, können sein:

1. Auch wenn die Technologie, sofern sie gut funktioniert, eine sehr kleine Rolle in der Interaktion spielt, kann sie massive Störungen verursachen, wenn sie ihre Leistung nicht richtig erbringt.
2. In manchen Unternehmen gibt es IT-Richtlinien, die den Einsatz von bereits veralteter Technologie und damit von fast schon überholten und oft instabilen Systemen für Video-/Audio-basierte Interaktionen verlangen.
3. In manchen Unternehmen ist es sehr schwierig, einen abgelegenen und ruhigen Ort mit einer guten Internetverbindung zu finden, an dem ein Coachee eine Stunde oder länger ungestört sitzen kann.
4. Die häufigste Ursache für die anfängliche Zurückhaltung meiner Klienten ist jedoch die Wahrnehmung der Distanz zwischen uns beiden und einer scheinbar unpersönlichen Umgebung bei der Nutzung eines Computers.

Während die Vorteile für sich selbst sprechen, werde ich die oben aufgeführten Hindernisse eines nach dem anderen angehen.

1. Es gibt nicht viel, was man tun kann, wenn die Technologie nicht wirklich das tut, was sie tun sollte und kann. Was aber mit einer unsachgemäßen Nutzung zusammenhängt, lässt sich durch ausreichende Schulung und Kenntnis der Eigenschaften und Funktionen der verfügbaren Technologie beseitigen.
2. Meine derzeit bevorzugte Plattform für Coachings ist -ohne Zweifel- Zoom. Der Hauptgrund ist die hervorragende Video- und Audioqualität, die es bietet. Außerdem kann es den Audiokanal einfach auf eine Telefonverbindung umschalten, sollte die Internet-Bandbreite zu gering sein, um Audio und Video parallel zu übertragen.
   Wenn also die lokale IT-Richtlinie die Verwendung von Zoom auf Computern/Laptops, die mit dem System verbunden sind, nicht zulässt, verwenden viele meiner Kunden ein Tablet (oft privat), um Zugang zu einer Zoom-Sitzung zu haben. Sie schätzen auch die Qualität der Sitzungen, die über diese Plattform durchgeführt werden, im Vergleich zu manchen älteren Softwarepaketen.
   Aber selbst wenn aus irgendeinem Grund eine suboptimale Technologie verwendet werden muss, ist es für eine erfolgreiche Sitzung auf jeder IT-Plattform entscheidend, dass beide Seiten wissen, wie man damit richtig arbeitet, und entspannt im Umgang damit sind.
3. Ganz gleich, wie viele Besprechungsräume Unternehmen haben, sie scheinen immer ausgebucht zu sein. Es muss einen weit verbreiteten Virus geben, die „Meeteritis“, die Besprechungsräume immer wieder füllt. In solchen Fällen wählen meine Kunden oft einen ruhigen Raum zu Hause, und wir führen die Sitzung entweder am Morgen durch, bevor sie zur Arbeit gehen, oder am frühen Abend/späten Nachmittag, wenn sie schon zurück sind.
4. Dies ist meist die am schwersten zu überwindende Hürde, da sie tief in den (einschränkenden) Überzeugungen vieler Menschen darüber verankert ist, wie zwischenmenschliche Interaktionen effektiv funktionieren können.
   Wenn ich jedoch schnell über diesen Punkt und den zugrunde liegenden Treiber nachdenke, erkennen die meisten meiner Kunden, dass ihr Glaube unbegründet und in der heutigen digitalen Welt zu restriktiv ist. Zu ihrer Vorbereitung beginne ich mit einer kurzen Übung vor den Sitzungen, durch die sie ihren Verstand darauf vorbereiten können, sich „in einem virtuellen Meeting präsent“ zu fühlen und nicht „allein vor einem Computerbildschirm“.

Für mich ist es immer eine große Freude, wenn meine Klienten merken, wie sehr sie von der Flexibilität, die ihnen das virtuelle Coaching bietet, profitieren. Auch wenn einige immer noch sagen, dass sie persönliche Treffen bevorzugen würden, so stimmen sie doch zu, dass die virtuelle Interaktion genauso effektiv ist wie die persönliche Erfahrung.

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